Drama von Georg Büchner
Woyzeck
Franz Woyzeck ist ein einfacher Soldat und gibt sich als Laufbursche für seinen Hauptmann und als Versuchsobjekt für einen skrupellosen Arzt her, der an ihm eine Erbsendiät erprobt. So versucht Woyzeck ein wenig Geld zu verdienen, um Marie und ihr gemeinsames uneheliches Kind zu unterstützen. Hauptmann und Arzt nutzen Woyzeck physisch und psychisch aus und demütigen ihn in der Öffentlichkeit. Gefangen in seiner eigenen Welt, von der Gesellschaft ausgeschlossen und nicht kompatibel mit ihren Konventionen, wird Woyzeck von der Eifersucht überwältigt, als Marie eine Affäre mit einem Tambourmajor beginnt. Unfähig zur offenen Kommunikation und Wahnvorstellungen nahe, verwandelt sich Woyzeck in eine Gefahr für seine Umwelt. Die Geschichte dieses einfachen Mannes steuert auf eine Katastrophe zu.
Georg Büchners Dramenfragment ist eine radikale Studie über die Funktionsweisen von Gewalt und Macht. „Woyzeck“ (uraufgeführt 1913) findet heute seinen Platz in jedem „Bildungskanon“.
Georg Büchner, geboren 1813, studierte Medizin, Naturwissenschaften, Geschichte und Philosophie. In Gießen schloss er sich der radikalen Freiheitsbewegung an und gründete 1834 die „Gesellschaft für Menschenrechte“, um die reaktionären Verhältnisse in Hessen zu ändern. 1835 musste er wegen seiner politischen Flugschrift „Der Hessische Landbote“ ins Straßburger Exil gehen. Georg Büchner starb 1837 in Zürich. Mit „Woyzeck“ erweist er sich als Vorläufer des Expressionismus. Er war zu seiner Zeit ein Außenseiter, wurde jedoch für viele Dichter nach ihm zu einem Vorbild, so etwa für Hauptmann, Brecht oder Max Frisch.