Schauspiel von Wolfgang Borchert
Draußen vor der Tür
Beckmann, die Hauptfigur, kehrt mit steifem Knie und Gasmaskenbrille vom Krieg heim. Von seiner Frau verlassen, heimatlos, vom Krieg und Gefangenschaft aller Kraft und Hoffnungen beraubt, beschließt er, seinem Leben ein Ende zu setzen. Doch die Elbe, in die er sich stürzt, wirft ihn unwillig wieder ans Ufer zurück. Unversehens sieht sich Beckmann um die erträumte ewige Ruhe gebracht und in eine sinnlose Wirklichkeit geworfen. Nochmals ist er gezwungen, im Leben Fuß zu fassen.
»Draußen vor der Tür« gilt als bedeutendstes Theaterwerk der Nachkriegs-Trümmer-Literatur und avanciert an allen deutschsprachigen Bühnen zum Erfolgsstück. Borchert, der 2011 seinen 90. Geburtstag feiern könnte, schreibt unheilbar krank innerhalb einer Woche das expressionistische Drama »Draußen vor der Tür«. Hierin beschreibt er realistisch die Situation eines Kriegsheimkehrers sowie das Elend und die Einsamkeit, die die Kriegsgeneration nach dem desillusionierenden Kriegsende erwartet. Zunächst als Hörspiel gesendet wurde das Drama am 21. November 1947, einen Tag nach Borcherts Tod, in den Hamburger Kammerspielen uraufgeführt.